Pressemeldung 18. Februar 2020, Ensdorf – Neues Zuhause für Reptilien in Ensdorf
Mit tatkräftiger Unterstützung von Umweltstaatssekretär Sebastian Thul errichteten Jugendliche des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) 2019/2020 eine drei Meter lange Trockenmauer in Ensdorf.
Zwei Tage waren die Jugendlichen damit beschäftigt, die Steine in Rammelfangen aufzuladen, nach Ensdorf zu bringen und hier die Trockenmauer auf der Ausgleichsfläche der Landschaftsagentur Plus (LA Plus) an der L343 unterhalb des Saarpolygons zu errichten. „Die Steine konnten wir kostenlos bei einem Bauaushub in Rammelfangen bekommen“, berichtete Jana Meguin, die Teamchefin der Aktion und FÖJ´lerin bei der LA Plus in Ensdorf. „Beim Transport hat uns das Ministerium unterstützt.“ Für das ökologische Projekt wurden insgesamt vier Kubikmeter Natursteine bewegt.
„Uns ist es wichtig, dass die Jugendlichen in ihren Einsatzstellen umfangreiche Einblicke in gelebten Natur- und Umweltschutz bekommen. Sie sollen die Einsatzstellen aber nicht nur unterstützen, sie sollen auch eigene Projekte entwickeln und umsetzen“, betonte Staatssekretär Thul. Die Projekte seien immer ein Gewinn für Mensch, Umwelt- und Naturschutz und stellten einen nachhaltigen Erfolg für die FÖJ´ler dar.
Mit der Herstellung der Trockenmauer, auch Reptilienmauer genannt, können sich zukünftig Reptilien wie Zauneidechsen, Blindschleichen und vielerlei andere Tiere ansiedeln, erklärte Lutz Hettrich, Prokurist der LA Plus, der auch die fachgemäße Koordinierung und Planung des Mauerbaus übernahm. Eine Trockenmauer ist ein ganz besonderes Biotop: Die Steine werden lose aufeinander gestapelt. Dadurch entstehen Ritze und Hohlräume. Diese sind ideale Rückzugsmöglichkeiten für vielerlei Insekten, Weichtiere und vor allem Reptilien. Die Steine heizen sich in der Sonne auf, die wechselwarmen Tiere erhöhen dort ihre Körpertemperatur und gehen im Anschluss auf die Jagd. Die Steine speichern die Sonnenwärme bis in die Nacht hinein und bieten selbst bei sehr hohen Temperaturen im Inneren der Mauer ein ideales Mikroklima.
Seit 2019 können junge Menschen bei der LA Plus in Ensdorf ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren. „Mit unseren grünen Aktivitäten können wir den FÖJ´lern ein breites Spektrum anbieten. Von Renaturierungen über ökologische Baubegleitung, Artenschutz- sowie Waldumbaumaßnahmen reicht unser Portfolio“, so Hettrich. Interessant auch die unterschiedlichen Interessen der Teilnehmer. „Hatten wir im vergangenen Jahr als Projekt eine Umweltpädagogikwoche mit Grundschulen, steht in diesem Jahr der Artenschutz im Vordergrund.“
Sebastian Thul zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Jugendlichen. „Wir freuen uns, dass sich das Freiwillige Ökologische Jahr immer stärkerer Beliebtheit aber auch Bekanntheit erfreut. Es ist wichtig, dass sich Jugendliche mit Natur- und Umweltschutz beschäftigen.“ Gerade der Umweltbereich biete eine Vielzahl interessanter Berufsfelder, die viele Jugendliche zunächst gar nicht kennen. Während eines Freiwilligen Ökologischen Jahres können sie in viele dieser Tätigkeitsfelder reinschnuppern, um herauszufinden, ob sich hier eine berufliche Perspektive auftut.
Das Freiwillige Ökologische Jahr ist ein Angebot des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz an alle, die über Natur- und Umweltschutz nicht nur reden und lesen, sondern diesen aus Überzeugung, Interesse und Spaß an der Sache praktisch realisieren möchten. Auf ideale Weise verbindet das FÖJ die Interessen des Umwelt- und Naturschutzes mit der persönlichen Entwicklung und dem Berufsfindungsprozess der Jugendlichen.