Unsere Themen
Der aktive Bergbau ist beendet. Aber nach und nach erfüllt die RAG die vorhandenen Flächen und Gebäude mit neuem Leben. Bergehalden werden naturnah gestaltet, Unternehmen angesiedelt und es wird Platz geschaffen für neue Freizeitangebote. Die ehemalige Bergbauregion verändert zusehends ihr Gesicht.
Vor allem die Bergehalden sind Schauplatz einer bemerkenswerten Transformation. Sie werden nach dem Ende der aktiven Steinkohleförderung der Natur zurückgegeben. Früher wurden die Halden aufwändig begrünt, heute bleiben sie zum Teil schwarz, sie sollen so als Landmarke des Industriezeitalters erkennbar bleiben. Die Besiedlung durch Tiere und Pflanzen erfolgt spontan und auf natürlichem Wege. Mit Erfolg: 150 seltene Pflanzenarten und 87 geschützte Tierarten haben Experten auf den Bergehalden nachgewiesen.
Naherholung auf ehemaligen Bergbauflächen
Von der Umgestaltung profitiert nicht nur die Natur. Auch dem Menschen öffnen sich neue Räume. In Göttelborn entstand im Zuge der Neugestaltung ein neuer Haldenrundweg, der heute Wanderer zu einer Tour über die schwarze Halde und entlang des ehemaligen Absinkweihers einlädt. Auf der Bergehalde Reden steht eine echte Almhütte, der Holzbau ist beliebte Einkehrmöglichkeit und zieht jedes Jahr im Sommer zehntausende Saarländer zum Hüttenfest auf die Halde. Von der Halde Duhamel in Ensdorf starten Paragleiter in den Himmel über dem Saarland. Mountainbiker gehen auf den Halden ihrem Sport nach. Ob mit oder ohne Hund nutzen viele Menschen Tag für Tag die Halden in ihrer Nachbarschaft für stille Erholung und Naturerlebnis.
Vom Handwerksbetrieb bis zum Weltmarktführer
Auch wirtschaftlich schreitet der Wandel auf den ehemaligen Bergbauflächen voran. Früher gab die Steinkohlenförderung tausenden Menschen Arbeit, heute werden die ehemaligen Betriebsflächen zum Standort für neue Unternehmen. Ehemalige Betriebsgebäude werden umgenutzt und geben Betrieben neue Möglichkeiten für ihr Wachstum. Ein Beispiel hierfür ist die Softwarefirma Dialogika, die sich in denkmalgeschützten Betriebsgebä den „Am Pascalschacht“ in Dudweiler niedergelassen hat. Rund um das erhaltene Fördergerüst der Grube Dilsburg in Heusweiler haben sich Handwerksbetriebe angesiedelt: ein Baustoffhändler, ein Dachdecker, ein metallverarbeitender Betrieb und weitere Unternehmen finden sich im Gewerbegebiet „Schacht Dilsburg“. Aber auch Mittelständler mit weltweitem Engagement findet man an den ehemaligen Grubenstandorten, wie das Nanotechnologie‐Unternehmen Nanogate auf dem Gelände der ehemaligen Grube Göttelborn oder den Bergbauzulieferer Becker Mining Systems in Maybach, der mit dem saarländischen Bergbau groß geworden ist und heute seine Produkte erfolgreich in alle Welt verkauft.
Von schwarzer zu grüner Energie
Ein weiterer Wandel ist der zu erneuerbarer Energie. Auf ehemaligen Bergbauflächen entstehen zahlreiche Energieprojekte. Ein Beispiel ist das Biomassekraftwerk Warndt. Es verbrennt Holz und wandelt es in Strom und Fernwärme um. Auf mehreren ehemaligen Betriebsflächen des Bergbaus und Kohlenlagerflächen entstehen Solarparks. Hier wurden viele Millionen investiert. Die Gesamtfläche der Solaranlagen beträgt mittlerweile mehr als 50 ha, weitere Anlagen sind in Planung. Damit der Strom auch gespeichert werden kann, wurden Stromspeicher im Saarland gebaut. Diese gehören zu den weltweit größten Speichersystemen für Strom – ein Meilenstein für die Branche.