Was ist Grubenwasser?
Während der Steinkohlegewinnung ist Grubenwasserhaltung unerlässlich. Versickerndes Regenwasser dringt in das Grubengebäude ein. Es sammelt sich an der tiefsten Stelle und wird nach über Tage gepumpt. Im Nachbergbau besteht für eine Wasserhaltung keine betriebliche Notwendigkeit mehr.
Mit dem Grubenwasserkonzept hat die RAG Aktiengesellschaft eine nachhaltige Lösung für den kontrollierten Grubenwasseranstieg vorgelegt.
Impressionen aus der Wasserhaltung Reden
Kein Bergbau ohne Grubenwasserhaltung
Grubenwasser entsteht, wenn Regenwasser im Boden versickert, entlang von Gesteinsschichten und Klüften in die Tiefe absinkt und in das Grubengebäude eindringt. Das zufließende Wasser würde die Arbeit unter Tage unmöglich machen. Daher wird es bei aktivem Bergbau an einer zentralen Stelle des Bergwerks, dem sogenannten Pumpensumpf, gesammelt und über leistungsstarke Pumpen und Rohrleitungen wieder zurück an die Tagesoberfläche gehoben. Dann wird es über Nebenflüsse oder direkt in die Saar eingeleitet.
Der Status quo im Saarland: Fünf Grubenwasserhaltungen
An den fünf verbliebenen Wasserhaltungsstandorten im Saarland – Reden, Camphausen, Luisenthal, Viktoria und Duhamel – wurden 2018 noch 19,6 Mio. m3 Grubenwasser gefördert. Den größten Anteil daran hatte die Grubenwasserhaltung in Reden mit 13,7 Mio. m3.
Mit Ausnahme von Luisenthal – dort verwertet die Steag GmbH Grubengas – ist in den übrigen Wasserprovinzen der Grubenwasserspiegel seit dem Ende der Kohlegewinnung mit behördlicher Zulassung bereits um mehrere Hundert Meter angestiegen. Im Warndt ist das Grubenwasser um ca. 900 Meter angestiegen; es steht derzeit knapp unter der Tagesoberfläche.
Unabhängig vom Grubenwasserkonzept werden aktuell die Standorte Reden und Duhamel auf den Einsatz von großen Tauchpumpen vorbereitet. Mit dieser Technik sind keine Strecken, also aufwändige Infrastruktur unter Tage, mehr notwendig.
Welche Zusammensetzung hat das Grubenwasser?
Die Qualität des Grubenwassers ist an den einzelnen Standorten der Grubenwasserhaltung unterschiedlich. Bei seinem Weg durch das Gebirge löst das eindringende Regenwasser Salze und Mineralien. Der Anteil der gelösten Salze wird größer, je länger das Wasser durch den Berg rinnt. Bei entsprechender Fließgeschwindigkeit in den alten Strecken der ehemaligen Bergwerke können auch Stoffe in Partikelform transportiert werden. An den Partikeln bzw. Schwebstoffen kann in geringen Mengen PCB haften. Wird das Grubenwasser an einer strömungsberuhigten Stelle entnommen, ist der Anteil an mittransportierten Schadstoffpartikeln entsprechend gering. Dies wirkt sich auf die Qualität des Grubenwassers aus, das über Tage in die Bäche und Flüsse eingeleitet wird.
Die Qualität des gehobenen Grubenwassers wird sowohl von der RAG selbst als auch von den zuständigen Behörden regelmäßig beprobt.
Wer kommt für die Kosten der Grubenwasserhaltung auf?
Die Grubenwasserhaltung gehört zu den Ewigkeitsaufgaben des Bergbaus. Für ihre Durchführung ist die RAG verantwortlich, die Kosten in Höhe von derzeit rund 16,5 Millionen Euro pro Jahr trägt die RAG-Stiftung. Dies ist im Erblastenvertrag geregelt. Sollten die Mittel der RAG-Stiftung eines Tages nicht ausreichen, müssten die Ewigkeitslasten von den Haushalten der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Saarland getragen werden. Die Grubenwasserhaltungen ohne Notwendigkeit auf ewige Zeiten weiterlaufen zu lassen, ist daher nicht vernünftig und gegenüber künftigen Generationen nicht zu verantworten.