Wie wirkt sich das Grubenwasserkonzept auf das Trinkwasser aus?
Keine Gefährdung des Trinkwassers
Das Grubenwasserkonzept Saar Phase I gefährdet die Trinkwasservorkommen im Saarland nicht. In keinem Gebiet im Saarland berührt der geplante Anstieg auf -320 m die Trinkwassergewinnung. Zu diesem Ergebnis kommen verschiedene Gutachten, darunter auch jenes von Prof. Wagner. Auch das Erdbaulaboratorium Saar befindet beispielsweise, dass die für die Trinkwassergewinnung genutzten Grundwasservorkommen weit außerhalb des vom Grubenwasseranstieg betroffenen Bereiches liegen. Die maximale Tiefe des Trinkwasservorkommens liegt bei ungefähr +28 mNN. Somit wird flächendeckend mindestens ein Abstand von ca. 300 Meter vom Grubenwasserniveau bis zu der Unterkante des Grundwassers führenden Gesteins eingehalten.
Viele Menschen befürchten, dass das mit dem Grubenwasser an die Oberfläche transportierte PCB das Trinkwasser verunreinigen wird. Das Verhalten von PCB im Grubengebäude und Grubenwasser wurde in einem Gutachten in Nordrhein-Westfalen präzise untersucht. PCB ist eine organische Verbindung, die wegen ihrer schweren Entflammbarkeit in Ölen über und unter Tage vorgeschrieben war. PCB ist schwerer als Wasser und nicht in Wasser löslich. PCB bindet sich aber an Gesteinspartikel und kann so als Schwebstoff mit dem Grubenwasser das Grubengebäude verlassen und in die Oberflächengewässer gelangen. Für den PCB-Gehalt im Grubenwasser ist also nicht die Menge des Grubenwassers, sondern der Anteil der Schwebstoffe im gepumpten Wasser entscheidend. Steigt das Wasser kontrolliert und sehr langsam an, anstatt gepumpt zu werden, geraten deutlich weniger Schwebstoffe in das Grubenwasser nach über Tage. So enthält es auch weniger PCB.
Die aktuell gemessenen PCB-Konzentrationen im Grubenwasser sind aus Sicht von Toxikologen unkritisch. Um auf eine toxikologisch relevante Dosis zu kommen, müsste man mehrere tausend Liter Grubenwasser am Tag trinken.